20 Okt. Ein Sandbeet anlegen

Hast du schon einmal bemerkt, wie trocken der Sand in einem Sandkasten wirkt, während darunter eine feuchte Schicht verborgen ist? Diese Beobachtung hat zur Entwicklung eines innovativen Gartenkonzepts geführt: dem Sandbeet. Diese besondere Beetform bietet nicht nur zahlreiche Vorteile, sondern ist auch ein wertvoller Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten, die in lockeren Sandböden nisten.
Die Sandschicht in einem Sandbeet funktioniert wie eine Mulchschicht. Die Pflanzen wurzeln unter der Sandschicht direkt in den darunter liegenden Erdboden und profitieren von der Feuchtigkeit, die dort gespeichert wird.
Du kannst ein Sandbeet direkt auf Rasenflächen anlegen, ohne den Rasen vorher abzutragen. Er zersetzt sich im Laufe der Zeit unter der Sandschicht und trägt zur Nährstoffversorgung der Pflanzen bei.
Ein Sandbeet benötigt kaum Bewässerung und ist ausgesprochen pflegeleicht.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du weiter unten.
Ein Sandbeet besteht aus einer mindestens 15 bis 20 cm dicken Sandschicht, die direkt auf den Gartenboden aufgebracht wird. In diese Sandschicht pflanzt du z.B. heimische Wildstauden. Sobald sich die Pflanzen gut etabliert haben, sind sie äußerst widerstandsfähig und kräftig.
Ein großer Vorteil ist, dass „Unkräuter“ kaum eine Chance haben, da sie aufgrund der dicken Sandschicht viel länger brauchen, um die fruchtbare Erde zu erreichen. Das Jäten wird so zur leichten Aufgabe – oft genügt es, unerwünschte Pflanzen einfach mit den Händen herauszuziehen.
Bewässerung ist kaum nötig
Ein Sandbeet benötigt nur zu Beginn eine Bewässerung, um die Pflanzen durch die Sandschicht in die Erde zu bekommen. Nach dieser Etablierungsphase kannst du oft ganz auf das Gießen verzichten. Optimal ist es, die Pflanzung im Frühherbst vorzunehmen, wenn die Niederschläge zunehmen. So haben die Pflanzen genügend Zeit, sich vor den kälteren Monaten einzuleben.
Minimale Pflege im Spätwinter
Im späten Winter steht die Pflege an: Entferne Laub und abgestorbene Pflanzenteile, um die Bildung einer Humusschicht zu vermeiden.
Pflanzenwahl für das Sandbeet
Fast alle Pflanzen können in einem Sandbeet gedeihen. Wichtig ist die Beschaffenheit des Bodens unter der Sandschicht. Pflanzen mit geringem Wasser- und Nährstoffbedarf wurzeln flacher, während andere tiefere Wurzeln bilden. So lassen sich verschiedene Pflanzenarten miteinander kombinieren. Für heimische Wildstauden ist ein Sandbeet ideal.
Zwiebelblumen gedeihen ebenfalls wunderbar, müssen jedoch direkt in die Erde gepflanzt werden. Setze die Blumenzwiebeln also am besten in die Erde, bevor du den Sand aufschüttest.
Der geeignete Sand
Die Körnung des Sands ist weniger entscheidend, doch es wird rundkörniger Estrichsand mit einer Körnung von 0-8 mm oder 0-16 mm empfohlen, da diese eine ansprechende Oberfläche erzeugen.
Langfristige Pflege und Düngung
Es ist nicht notwendig, jedes Jahr neue Sandschichten aufzutragen. Der Sand setzt sich im ersten Jahr auf etwa zwei Drittel seiner ursprünglichen Höhe. Auch eine Düngung ist in der Regel nicht erforderlich, vor allem wenn du heimsche Wildpflanzen anpflanzt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anlegen eines Sandbeets
- Sand aufbringen: Eine Einfassung ist für kleinere Beete empfehlenswert, aber nicht unbedingt notwendig. Der Rasen darunter muss nicht entfernt werden, er verrottet im Laufe der Zeit und wirkt in der Anfangszeit als Dünger. Die Sandschicht sollte mindestens 15 cm dick sein.
- Einebnen: Anschließend wird die Fläche geglättet.
- Bepflanzen: Die Stauden können direkt in die Sandschicht gepflanzt werden.
- Gießen: In den ersten Wochen ist ein regelmäßiges und tiefes Gießen notwendig, bis die Pflanzen sich im Erdboden verankert haben.
In diesem Video wird ein großes Sandbeet angelegt. Es funktioniert aber natürlich auch im kleinen Format.