Was uns botanische Pflanzennamen verraten - Naturgarten Blog
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Was uns botanische Pflanzennamen verraten

Der botanische Name einer Pflanze enthält eine Fülle an Informationen, die für GärtnerInnen und Naturschutzinteressierte wertvoll sind. Hier lernst du die wichtigsten Bestandteile eines botanischen Namens und ihre Bedeutungen kennen. Wenn Du das System kennst, kannst du beim Kauf einer Planze sofort am Namen sehen, ob es sich z.B. um eine Wildform oder eine Zuchtform handelt.

Die botanischen Namen der Primel-Gattung, Primula, bieten eine gute Möglichkeit, die verschiedenen Informationen zu verstehen, die der wissenschaftliche Name einer Pflanze enthalten kann.

Primula veris

1. Grundlegende Struktur: Gattung und Art

Ein Beispiel für eine Wildform in der Primel-Gattung ist Primula veris, die bekannte Schlüsselblume.

Hier steht Primula für die Gattung, die viele Arten von Primeln umfasst, während veris die Art bezeichnet.

Der Gattungsname steht immer an erster Stelle, wird großgeschrieben und kursiv gesetzt: Primula.
Der Artname folgt direkt nach dem Gattungsnamen, wird kleingeschrieben und ebenfalls kursiv gesetzt: veris.

Bei der Wildform einer Pflanze gibt es keine weiteren zusätzlichen Bezeichnungen im botanischen Namen.

Du erkennst an dieser einfachen Namensform, dass es sich um die natürlich vorkommende Form handelt, die ohne Züchtung oder Hybridisierung gewachsen ist.

Primula japonica ‚Alba‘

2. Unterscheidung zwischen Wild- und Zuchtformen

Sobald ein Primel-Name durch einen Namen in Anführungszeichen ergänzt wird, wie in Primula japonica ‚Alba‘, handelt es sich um eine Zuchtform.

Zuchtformen werden gezielt kultiviert, um bestimmte gewünschte Eigenschaften wie Blütenfarbe, Wuchsform oder Krankheitsresistenz zu erzielen.

Die Pflanzen sind also das Ergebnis gezielter Selektion.

Primula japonica zeigt, dass es sich „eigentlich“ um eine japanische Wildform handelt (Gattungsname groß und kursiv, Artname klein und kursiv). Der Zusatz ‚Alba‘ bedeutet „Weiß“. Die weissen Blüten sind bei dieser Pflanze also Ergebnis einer Züchtung.

Primula x polyantha

3. Hybride: Das „X“ im Namen

Wenn ein Name ein X enthält, wie in Primula x polyantha, deutet dies auf einen Hybriden hin – in diesem Fall die Garten-Primel, eine beliebte Zuchtform, die durch Kreuzung verschiedener Primel-Arten entstanden ist.

Die Hybridform einer Pflanze entsteht durch die gezielte Kreuzung von zwei unterschiedlichen Arten oder Sorten innerhalb einer Gattung, um spezifische Eigenschaften wie höhere Erträge, Resistenz gegen Krankheiten oder besondere Farben zu erzielen.

Diese Pflanzen können sich in der Regel nicht selbständig vermehren.

„Polyantha“ bedeutet wörtlich „viele Blüten“.

Primula japonica

5. Eigenschaften und Herkunft im Namen

Der Artname kann oft Hinweise auf die Eigenschaften oder Herkunft der Pflanze geben.

So bedeutet vulgaris in Primula vulgaris einfach „gewöhnlich“ und deutet auf eine weit verbreitete Art hin.

Ein Name wie japonica in Primula japonica zeigt, dass diese Wildform ursprünglich aus Japan stammt.

Primula ‚Garryarde Guinevere‘

6. Sortennamen

Die Namen, die Züchter ihren Pflanzen geben, bezeichnet man als Sortennamen. Der Sortenname wird in Hochkommata oder Kapitälchen geschrieben, zum Beispiel Primula ‚Garryarde Guinevere‘.

Sortennamen sind oft kreativ und spiegeln besondere Eigenschaften, Herkunft oder den Namen des Züchters wider. Anders als botanische Bezeichnungen (die wissenschaftlichen Namen der Gattungen und Arten) sind Sortennamen keine lateinischen Bezeichnungen, sondern können aus verschiedenen Sprachen oder Fantasienamen bestehen.

Eine ausführliche Liste botanischer Pflanzennamen und ihre Bedeutung für Gärtner findest du hier – allerdings ist die Webseite in englischer Sprache:

The big list of botanical plant names and their meanings for gardeners >



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