31 Okt. Der Drei-Zonen-Garten | Hortus

Der Drei-Zonen-Garten oder „Hortus“ basiert auf einem harmonischen Zusammenspiel von drei klar definierten Gartenbereichen. Entwickelt von Markus Gastl, unterteilt das Konzept den Garten in drei Zonen: die Pufferzone, die Hotspot-Zone und die Ertragszone. Ziel ist es, eine Balance zwischen Biodiversität und Nutzgarten zu schaffen und dabei den Garten als in sich stabiles Ökosystem zu fördern – ohne Ressourcen von aussen.
1. Pufferzone: Schutz und Abgrenzung
In der Pufferzone wachsen vor allem heimische Hecken, Sträucher und robuste Pflanzen, die den Garten von äußeren Einflüssen abschirmen. Sie schützen die empfindlicheren Zonen vor Wind, Lärm und Schadstoffen, schaffen Rückzugsräume für Vögel und kleine Tiere und fördern so die Biodiversität. Durch die robuste Vegetation in dieser Zone kann das Klima im Garten stabilisiert und das Mikroklima der anderen Bereiche unterstützt werden.
2. Hotspot-Zone: Oase der Artenvielfalt
Die Hotspot-Zone bildet das Herzstück des Hortus und ist darauf ausgelegt, Insekten und anderen Lebewesen Nahrung und Lebensraum zu bieten. Hier wachsen eine Mischung aus Wildblumen, Stauden und Kräutern, z.B. begleitet von Totholzhaufen, Sandflächen und Steinhaufen, die Mikrohabitate schaffen. Diese Vielfalt an heimischen Pflanzen und Strukturen lockt Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an und fördert ein stabiles ökologisches Gleichgewicht.
3. Ertragszone: Nachhaltige Nahrungsquelle
Die Ertragszone widmet sich dem Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern – mit einem ökologischen Ansatz. Hier werden Prinzipien der Permakultur angewendet, die dafür sorgen, dass organische Abfälle direkt im Garten wiederverwendet werden. Statt gekaufter Düngemittel wird der Boden durch natürliche Mittel wie Kompost angereichert. Die Hotspot-Zone wiederum unterstützt die Ertragzone, indem sie Bestäuber anzieht und natürliche Schädlingskontrolle ermöglicht.
Ein geschlossener Gartenkreislauf
Ein geschlossener Kreislauf im Naturgarten bedeutet, dass sämtliche Ressourcen im Garten verbleiben und nachhaltig genutzt werden. So werden organische „Abfälle“ – etwa Pflanzenreste oder Gemüserückstände – kompostiert und dienen als nährstoffreiche Erde, die die Beete wieder versorgt. Dadurch wird es überflüssig, Dünger oder Erde von außen zuzukaufen, was nicht nur kostensparend, sondern auch ökologisch sinnvoll ist.
Diese Form des natürlichen Kreislaufs war in traditionellen Gärten und der früheren Landwirtschaft selbstverständlich: Nährstoffe wurden stets im System gehalten, und „Abfall“ war wertvolles Material. Ein geschlossener Kreislauf verringert den ökologischen Fußabdruck und schafft ein gesundes Ökosystem, das nachhaltig fruchtbar bleibt.
Die Webseite des Hortus-Netzwerks findest du hier >
Einen Artikel auf Wikipedia über den Drei-Zonen-Garten findest du hier >
In diesem Video erklärt Markus Gastl das Prinzip des Drei-Zonen-Gartens: