08 Okt. Totholz, wilde Ecken und Benjeshecken


Als Totholz bezeichnet man abgestorbene Bäume, Äste oder Holzreste, die im natürlichen Kreislauf verbleiben und als wertvoller Lebensraum unzähligen Pflanzen, Tieren und Pilzen dienen.
Ob als alter Baumstamm oder als Haufen aus Ästen und Zweigen, Totholz ist ein absoluter Magnet für Leben: Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, und ebenso Vögel, Fledermäuse, Igel und Haselmäuse finden hier Nahrung und Schutz. Dabei gilt: Je dicker das Totholz, desto wertvoller ist es als Lebensraum. Besonders reich an Leben sind stehende, sonnenbeschienene Holzstücke, die im Sommer zahllose Insekten wie die Blaue Holzbiene und auch wärmeliebende Eidechsen anlocken.
Doch Totholz ist nicht nur im Sommer ein wichtiger Zufluchtsort; auch im Winter finden viele Tiere hier Schutz. Igel und Kröten überwintern sicher in Hohlräumen und Rindenverstecken, und selbst Käferlarven und andere Insekten ziehen sich in den Schutz des Geästs zurück. Leider geht dieser Lebensraum verloren, weil viele Gärten und Parks zu „ordentlich“ gehalten werden. Wer jedoch die Artenvielfalt in seinem Garten unterstützen möchte – vom Igel über Zitronenfalter bis zur Florfliege – kann mit einem Totholzhaufen eine artenreiche Oase schaffen.
Eine wunderbare Möglichkeit, Totholz im eigenen Garten sinnvoll zu nutzen, ist eine Benjeshecke: Hier werden abgeschnittene Äste, Zweige und Reisig einfach zu einer lockeren Hecke aufgeschichtet. Diese Art von Hecke bildet ein wertvolles Rückzugsgebiet für zahlreiche Tierarten, von kleinen Säugetieren über Vögel bis hin zu Insekten. Ein Video dazu findest du weiter unten.
Auch alte Baumstümpfe oder liegende Baumstämme, die im Garten verbleiben, bieten wertvolle Nischen für Käferlarven, Pilze und Moose. Sie alle profitieren von der stabilen Struktur und den vielfältigen Nahrungsquellen, die das verrottende Holz bietet. So entsteht eine kleine Wildnis, die zahlreichen Bewohnern Raum und Schutz gibt – und den Garten um eine spannende Dimension bereichert.
Laubhaufen sind ebenfalls wahre Schatzkammern für die Insektenwelt. Sie liefern wertvolle Nährstoffe und bieten zugleich überlebenswichtige Winterquartiere für Insekten, Vögel, Amphibien und kleine Säugetiere wie Igel und Spitzmäuse. Ein Haufen Laub in einer windgeschützten, schattigen Ecke, der bis ins späte Frühjahr liegen bleibt, wird schnell zu einem lebendigen Versteck. Das Laub isoliert und schützt die Tiere in den kalten Monaten – ein kleines, natürliches Zuhause im Garten. Auch der Gehölzschnitt dient hier als zusätzliches Baumaterial und schafft noch mehr Struktur.